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Montag, 23.11.2020

Das Markusevangelium verstehen

An diesem Abend wollen wir den Aufbau und die Theologie des Markus besser verstehen lernen indem wir auch in die damalige Welt eintauchen. Mit dem neuen Kirchenjahr hat wieder ein neues Lesejahr begonnen. Im sog. Lesejahr B wird uns in den Sonntagsevangelien das Markusevangelium vorgestellt. Markus schreibt sein Evangelium etwa um das Jahr 70 n. Chr. für Heidenchristen, also Leute, die dem Judenum fern standen und wahrscheinlich in ihrer Mehrheit kaum etwas vom jüdischen Leben verstanden. In dieser Zeit stellte das Haus der Flavier in Person von Vespasian den römischen Kaiser – und das junge Christentum gerät in Konflikt mit dem Machthaber. Markus versucht daher auch ein Gegenevangelium zum aufkommenden Kaiserkult zu schreiben. Der Höhepunkt seines Evangeliums gipfelt in der Aussage des römischen Hauptmannes unter dem Kreuz: „Wahrhaftig, dieser Mensch war Gottes Sohn“ (Mk 15,39). Es scheint so als möchte Markus den Judenchristen im römischen Reich sagen: nicht der Kaiser, der sich als Gott verehren lässt ist der Sohn Gottes, sondern einzig und allein Jesus Christus. Von daher ist das Markusevangelium auch heute hochaktuell und wendet sich gegen alle Götter und Götzen die von Menschenhand gemacht werden.

Pastoralreferent Holger Oberle-Wiesli, Elsenfeld