Im Rahmen einer festlichen Wort-Gottes-Feier am Fest des Mönchsvaters Benedikt, dem 11. Juli, wurden im Glattbacher Roncalli-Zentrum neun Personen als Gottesdienstbeauftragte ausgesandt. In Vertretung des erkrankten Weihbischofs Ulrich Boom übergab am Schluss des Gottesdienstes Pfarrer Nikolaus Hegler die Urkunden über die bischöfliche Beauftragung an Dr. Heinz Abel aus Pflaumheim, Christian Giegerich aus Glattbach, Julia Glaser aus Albstadt, Dr. Lucia Hünermann aus Wasserlos, Vanessa Riemer aus Glattbach, Andrea Schreck aus Sulzbach, Sebastian Staudt aus Unterafferbach, Dr. Rudolf Weinand aus Waldaschaff und Markus Zimmermann aus Glattbach. Alexander Kropp aus Mömbris erhielt ein Zertifikat für die erfolgreiche Teilnahme am Ausbildungskurs.
Zusammen mit Kursleiter Michael Pfeifer vom Würzburger Referat Verkündigung und Liturgie beschäftigten sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer über fünfzehn Monate intensiv sowohl mit biblischen, theologischen und liturgischen Grundfragen als auch mit dem konkreten Ablauf der Wort-Gottes-Feier.
Gottesdienstbeauftragte übernehmen im Auftrag des Bischofs und in Kooperation mit den hauptberuflichen SeelsorgerInnen vor Ort Verantwortung in der Liturgie der Gemeinde. Sie stehen sonntäglichen Wort-Gottes-Feiern vor und können auch bei manch anderen Arten von Gottesdiensten den Leitungsdienst übernehmen. Gerade der werktägliche Gottesdienst kann so beim Aufbau einer christlichen Gemeinde helfen und den Versammelten Gottes Wort nahebringen.
Entsprechend wies Pfarrer Hegler in seiner Predigt darauf hin, dass Wort-Gottes-Feiern nicht als Ersatz für Messfeiern zu verstehen seien, sondern durch das Engagement von ehrenamtlichen Gottesdienstbeauftragten neue liturgische Formen für Menschen von heute entstehen könnten.
Gemeinden, die den Dienst von Gottesdienstbeauftragten bei sich etablieren wollen, sprechen Männer und Frauen an, in ihrer Gemeinde für die Liturgie Verantwortung zu übernehmen. In Absprache mit dem Pfarrgemeinderat findet sich eine Gruppe Interessierter zusammen, die die Ausbildung beginnt. Dabei können auch Frauen und Männer teilnehmen, die nicht unbedingt als Gottesdienstbeauftragte tätig sein wollen, sondern sich in anderen liturgischen Bereichen der Kirche engagieren, wie zum Beispiel in der Gestaltung von Gottesdiensten mit Kindern oder anderen Zielgruppen, als KüsterIn oder LektorIn. Unter Anleitung eines Mentors oder einer Mentorin erarbeitet die Gruppe sich pastorale Grundlagen und biblisches Wissen, um so Liturgie menschennah feiern zu können.