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Sechs Frauen und zwei Männer erhielten ihre Zertifikate

Erster Begräbnisleiter-Kurs abgeschlossen

Der gesellschaftliche Wandel wie auch die Veränderungen in den Lebensumständen und Sinnzusammenhängen der Menschen, die sich schon seit einiger Zeit vollziehen, machen auch vor der Kirche und ihrem gemeindlichen Leben vor Ort nicht halt. Den langfristigen Folgen dieser Umbrüche können und dürfen Christinnen und Christen sich nicht entziehen. Vielmehr gilt es, sich dem Wandel mutig zu stellen, die alte Kirche neu zu denken, und das Evangelium Jesu auf die Herausforderungen unserer Zeit hin zu befragen.

Das haben sechs Frauen und zwei Männer getan, die sich gemeinsam mit Pastoralreferent Bernhard Hopf vom Liturgiereferat des Bistums auf den Weg gemacht haben, um sich zu Begräbnisleitern ausbilden zu lassen. Anlass für diesen Kurs, den ersten dieser Art in der Diözese Würzburg, war die Inbetriebnahme des Naturfriedhofs St. Ursula der Kommune Trappstadt-Alsleben. Dokumentieren diese alternativen Bestattungsorte schon für sich einen Aspekt des angesprochenen gesellschaftlichen Wandels, so sind die Beweggründe, sich für eine Bestattung im Naturfriedhof zu entscheiden, noch viel mehr ein Spiegelbild der Individualisierung der Gesellschaft. Aus diesem Grund braucht es Möglichkeiten unterschiedlicher Formen der Bestattungsfeiern, die einerseits dem Verstorbenen, andererseits den Angehörigen gerecht werden. Dieser Herausforderung wollen sich die acht ehrenamtlichen Begräbnisleiter stellen. In ihrer Ausbildung setzten sie sich mit grundlegenden theologischen Fragen von Tod und Auferstehung auseinander, bedachten die Situation der Hinterbliebenen, nahmen das Trauergespräch als hörendes und tröstendes Gespräch in den Blick, vertieften sie ihre liturgischen Kompetenzen und reflektierten die eigene Rolle als Leiter einer Bestattungsfeier. Damit erwarben die Damen und Herren als Begräbnisleiter die Befähigung, Urnenbeisetzungen zu leiten und durchzuführen. Als äußeres Zeichen der erfolgreich absolvierten Ausbildung erhielten die ehrenamtlichen Begräbnisleiter am 19. Januar 2016 um 18.30 Uhr im Rahmen der werktäglichen Messfeier in Alsleben aus den Händen von Liturgiereferent Dr. Stephan Steger und Kursleiter Bernhard Hopf ihre Zertifikate. Ihren Dienst werden die Begräbnisleiter ausschließlich auf dem Naturfriedhof St. Ursula ausüben. Begleitet werden sie dabei von Ortspfarrer Florian Lehnert, sowie dem Liturgiereferat.

Abschließend sei noch bemerkt, dass der ehrenamtliche Dienst des Begräbnisleiters nicht nur einen Wandel in der Beerdigungskultur markiert, sondern einem vertieften Verständnis von Kirche zum Durchbruch verhilft: Schließlich sind alle Getauften zum Dienst am Evangelium berufen, nicht nur die hauptamtlichen Gemeinde- und Pastoralreferenten oder die geweihten Diakone, Priester, Bischöfe. Allen Getauften ist es aufgetragen, Jesu Lebensbeispiel im eigenen Leben sichtbar werden zu lassen. Die Werke der Barmherzigkeit können dabei eine Hilfe sein. Dazu zählt auch, Trauernde zu trösten und Tote zu begraben. So gesehen ist der Dienst des ehrenamtlichen Begräbnisleiters eine konkrete Umsetzung der Werke der Barmherzigkeit in die Herausforderungen unserer Zeitund ein Schritt zu einer erneuerten Gestalt der Kirche.

Pfr. Florian Lehnert