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Dem Leben eine neue Wendung geben

Bischof Dr. Franz Jung feiert Aschermittwoch der Künstler – Bayerisches Fernsehen überträgt Wort-Gottes-Feier – Dr. Matthias Weniger vom Bayerischen Nationalmuseum referiert über Ökonomie und Virtuosität im Schaffen Riemenschneiders.

Würzburg (POW) Beim Aschermittwoch der Künstler hat Bischof Dr. Franz Jung dazu aufgerufen, den Beginn der Fastenzeit zu nutzen, um dem Leben eine neue Wendung zu geben. „Packe es an, jetzt und hier und heute!“, sagte der Bischof vor rund 200 Künstlern und Kunstschaffenden aus Unterfranken bei der Wort-Gottes-Feier am Mittwoch, 26. Februar, in der Sepultur des Würzburger Kiliansdoms. In der Statio beim Verbrennen der Palmzweige für die Asche zum Auflegen im Gottesdienst erinnerte der Bischof an die Geschehnisse von Hanau und Volkmarsen. Diese führten den Schrecken von Hass und blindem Fanatismus vor Augen. „Beten wir für die Opfer des sinnlosen Terrors und beten wir für die Erneuerung der Welt“, sagte der Bischof. Beim Gottesdienst legte er mit Weihbischof Ulrich Boom, Pfarrer Robert Borawski und Diakon Jens Johanni den Künstlern das Aschenkreuz auf. Das Bayerische Fernsehen übertrug die Feier live. Im Anschluss sprach Dr. Matthias Weniger vom Bayerischen Nationalmuseum München im Museum am Dom über das Thema „Die behaarte Frau – Ökonomie und Virtuosität im Schaffen von Tilman Riemenschneider“.

In seiner Predigt erinnerte Bischof Jung daran, dass seit dem Sündenfall der Tod radikal das Leben des Menschen begrenze. „Uns läuft die Zeit weg. Die Sepultur als Grablege unseres Doms und Feierort des heutigen Aschermittwochsgottesdiensts unterstreicht diesen Gedanken.“ Umso wichtiger sei es, die verbleibende Zeit gut zu nutzen. „Wir sollen sie so nutzen, dass wir Gott finden und mit ihm das Leben, nach dem wir uns so sehr sehnen.“

Menschen schöben oft wichtige Weichenstellungen vor sich her, womöglich weil sie oft nicht wüssten, was dann komme und ob sie dem Neuen gewachsen seien. „Oftmals machen wir uns selbst Vorwürfe. Wir schämen uns.“ Gott aber lösche die Glut nicht und zerbreche das geknickte Rohr nicht. Das sei bei Jesaja nachzulesen. „Jesus Christus hat die Last auch unserer Verfehlungen und unserer Irrwege getragen. Und er hat sie in neues Leben verwandelt“, betonte Bischof Jung. Gott ermuntere dazu, der eigenen Sehnsucht auf der Spur zu bleiben. „Bewahre die Glut und schau auf das, was du kannst, und nicht auf das, was du nicht kannst.“ Im Gehen forme sich dann der neue Weg. „Im Wagnis wird die Glut neu angefacht.“

Wer Gott als Mitte seines Lebens wiedergefunden habe und mit sich selbst im Reinen sei, strahle etwas aus, werde wie kostbarer Weihrauch. „Diese innere Glut bewirkt eine gleichbleibende Wärme und kein verzehrendes Feuer.“ Bischof Jung rief die Gläubigen auf, wie kostbarer Weihrauch zu sein. Dieser verwandle jeden Ort in einen Tempel Gottes und lade alle Menschen dazu ein, zu Gott umzukehren und ihm im Gebet zu danken für diese Zeit der Gnade und der Rettung. „Machen wir uns heute auf den Weg von der Asche über die Glut zum Weihrauch“, ermunterte Bischof Jung.

Im Museum am Dom gab Dr. Matthias Weniger, Kurator für Skulptur und Malerei vor 1550 beim Bayerischen Nationalmuseum München, einen mit zahlreichen Bildern veranschaulichten Einblick in das künstlerische Umfeld zur Figur der heiligen Maria Magdalena, die Riemenschneider für den Münnerstädter Altar schuf. Die Behaarung sei zu dieser Zeit ein beliebter künstlerischer Ausdruck zur Darstellung von Büßern beiderlei Geschlechts gewesen. Wenige Zeit später sei Maria Magdalena in erster Linie mit viel nackter Haut abgebildet worden. „Festzuhalten ist aber: Wir verdanken einige der großartigsten künstlerischen Werke dem Motiv dieser besonderen Heiligen.“

Für die musikalische Gestaltung des Gottesdiensts in der Sepultur sorgten Domorganist Professor Stefan Schmidt sowie unter der Leitung von Domkapellmeister Christian Schmid das Vokalensemble und die Domkapelle am Würzburger Dom.

mh (POW)